HOTEL HAMBURG - Das größte Hotel der Stadt


"Die Wahrheit liegt in der Wohnung."
Albert Oehlen 1984

HOTEL HAMBURG ist ein Kunst- und Theaterprojekt zwischen Environment, Urban Art und angewandtem Fluxus. Der gesamte Hamburger Stadtraum wird temporär zum Hotel ausgerufen und seine Bewohner und Bewohnerinnen werden zu potentiellen Reisenden und Entdeckern.
Unter dem Motto "Eine Stadt besucht sich selbst" kann die eigene Wohnung für einige Tage gegen fremden Wohnraum getauscht und die Stadt Hamburg aus einem anderen Viertel und einem anderen Alltag erkundet werden.
Ebenso wie jedes Zimmer der Stadt zum Hotelzimmer werden kann, ist auch jeder andere Raum Hamburgs Teil des HOTEL HAMBURG. Bevor im Juli offiziell die Türen für die Übernachtungsgäste geöffnet werden, pilgert die mobile HOTELBAR mit Hotelband und Hauscocktail durch Hamburg und weiht die Funktionsbereiche des Hotels ein. Das HOTEL HAMBURG wird dem Ruf jedes gehobenen Hotels gerecht und lässt keinem Gast Wünsche offen: Garderobe, Friseursalon, Bibliothek, Garten, Wellnessbereich, Casino, Arzt, Kegelbahn, Tanzsaal und vieles mehr. Alles ist vorhanden, man muss es nur entdecken.

Neben der Rolle der Reisenden, nehmen die Hotelgäste an einer Inszenierung um Privatheit, Voyeurismus und Selbstdarstellung teil. Wie Bühnenbildner bereiten die Teilnehmer ihre Wohnung für den fremden Übernachtungsgast vor. Werden sorgfältig Kisten gepackt und Bilder versteckt? Werden Bildbände in exponierter Lage ausgelegt und selbst die Fugen noch geschrubbt? Verstellen, Verkleiden und Flunkern liegen nah beieinander: Das HOTEL HAMBURG ist Privattheater der besonderen Art. Es wird in der Vorbereitung für den Fremden sich selbst aufgeführt, und anschließend noch einmal in der Interpretation des Gastes. Die eigene Wohnung wird zu einem begehbaren dreidimensionalen Spiegelbild der eigenen Erwartungen und Befürchtungen.

Wer so von seiner Reise durch die Hamburger Räume und Betten, Küchen und Bücherregale zurückkehrt, wird nicht nur seine eigene Wohnung ganz anders betrachten und nach Spuren der Gäste suchen, er wird auch viel zu erzählen haben. So ist das HOTEL HAMBURG eine Geschichtenproduktionsmaschine: Wer sich aus dem Zentrum nach Suburbia wagt, hat was zu erzählen. Und andersherum.


Das HOTEL HAMBURG ist ein Projekt des Hamburger Künstlers Jan Holtmann und der von ihm betriebenen noroomgallery.
2013 wurde es bereits mit viel Erfolg und Spaß in Köln durchgeführt und für den 24. Kölner Tanz- und Theaterpreis nominiert.
Die noroomgallery entwickelte bereits legendäre Fornate wie den KunstHasserStammTisch (einer Plattform für performative Kunstkritik), der Mobilbar, den Wettbewerb der Eröffnungsredner, Kunst- & Sportverein Wilhelmsburg oder Hamburger Schule - das Klassentreffen. Als eine der treibenden Kräfte der Hamburger Off-Szene arbeitete die noroomgallery in der Vergangenheit in vielfältigen Kooperationen mit großen Hamburger Institutionen wie Kampnagel, dem Harburger Kunstverein, der IBA Hamburg, der Hafencity Universität (HCU), der Kulturbehörde oder dem Kunstfestival subvision.kunst.festival.off. zusammen. An Projekten der noroomgallery beteiligte Personen reichen vom Blödeltrio Studio Braun über den renommierten Kunsttheoretiker Bazon Brock, den Intendanten der Deichtorhallen Dirk Luckow, Kunstsammler Harald Falkenberg, Bent Angelo Jensen (Herr von Eden) bis hin zur Kultursenatorin Barbara Kisseler. Das HOTEL HAMBURG wird vom Elbkulturfonds der FHH gefördert.